Von permanenter Verfügbarkeit oder Digital Detox übers Swipen und Ghosten bis hin zum Rohstoff-Raubbau: Eine neue Ausstellung mit dem schönen Titel „The World in My Hand“ in der BlackBox der Alexander Tutsek-Stiftung in München setzt sich noch bis zum 31. Oktober 2024 mit dem Smartphone in der zeitgenössischen Kunst auseinander. Etwa 50 Werke von über 30 Künstler*innen, unter ihnen so bekannte Namen wie Ai Weiwei oder Karin Sander, aber auch noch junge Positionen, sind zu sehen. Mit einer Arbeit vertreten ist auch der kanadische Fotograf Edward Burtynsky (oben). Was ein bisschen aussieht wie Farbfeldmalerei, ist in Wirklichkeit eine Luftaufnahme der Atacama-Wüste in Chile, wo in gigantischen Becken das Lithium für unsere Smartphone-Akkus gewonnen wird. Die Szenografie der Münchner Schau stammt von Ester Bruzkus Architekten. Die Raumfolge gleicht der Enfilade in historischen Palästen, die Türöffnungen wurden den Proportionen von Handys angepasst, die Zargen verspiegelt: Sie verweisen, so Bruzkus und ihr Partner Peter Greenberg, „auf den hochglanzpolierten Edelstahlrahmen eines Smartphones neuester Generation – und laden ein zum Selfie wie zur Selbstreflexion“.